E-Book kontra „Holzbuch“: Ist der traditionelle Buchhandel am Ende?

Ruprecht Frieling, hoch geschätzter Kollege und Vorreiter in vielerlei Hinsicht, was das Verlagswesen betrifft, hat eine Meinung veröffentlicht, vordergründig getarnt als die Rezension eines Ratgebers für angehende Autoren.

Seine Betrachtung mündet in einer fast schon zornigen Kritik: Das vorliegende Buch kümmere sich im Jahr 1 nach Kindle nicht um die Möglichkeiten, die der elektronische Vertriebsweg den Autoren biete. Recht hat er! Auch wenn ich selbst noch mehr als am Anfang stehe, wittere ich sehr wohl die Chance, die sich zusätzlich zum traditionellen Verlagswesen auftut: Die E-Book-Reader bzw. das dahinter stehende Konzept schickt sich an, alles umzukrempeln!

E-Books und ihre Vorteile

  • Verlage werden ignoriert werden, wenn sie nicht auf den Veröffentlichungsdruck der Autorenzunft eingehen.
  • Autoren werden einen Bogen um die Verlage machen und selbst nach Öffentlichkeit suchen.
  • Auf den E-Book-Readern wird genauso viel Mist zu lesen sein wie auf ihren „analogen“ Geschwistern, den herkömmlichen Büchern. Vieles davon wird durch die marktschreierischen Möglichkeiten multimedialen Radaus übertönt werden: Wenn eBooks mit verschiedenen Schlüssen aufwarten können, wenn sich Videos einbinden und rotierende Grafiken anzeigen lassen, wenn zu lösende Rätsel als „Cliffhanger“ eingebaut werden, bevor die Leser den nächsten Teil downloaden, also auf den Kindle laden können, dann fällt es leicht, Schwächen in puncto Dramaturgie und Plot zu verschleiern. Nur liegt in jeder Schwäche auch die Chance auf neue Stärken.

Die der Kritik von Frieling sich anschließende Diskussion thematisiert dieses Spannungsfeld, und ich habe mit einer gewissen Atemlosigkeit gelesen, was denkbar ist, was teilweise schon umgesetzt wird, was ich möglicherweise verpasse. Deswegen beende ich jetzt mal diesen Blog-Eintrag und widme mich … meinem E-Book, das ich auf jeden Fall zu schreiben gedenke. Wir lesen uns!

Viel Spaß – und eine gute Zeit!

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