„Was verdienst du?“ – „Zu wenig!“
„Ich weiß, ich habe Strafe verdient, und bitte um eine gehörige solche.“
Zwei Sätze, zweimal das Wort verdienen, zwei unterschiedliche Bedeutungen. Einmal, im ersten Fall, geht es um das Einkommen, das man erhält. Im zweiten Satz transportiert verdienen die übertragene Bedeutung: Hier geht es, wenn auch im negativen Sinne, was den Satz so ironisch klingen lässt, um eine Anerkennung. Das von verdienen abgeleitete Substantiv heißt Verdienst. Es wird unterschieden durchs Geschlecht.
Was ich in der Lohntüte finde, worauf ich durch meine Arbeit Anspruch habe, ist der Verdienst. Geht’s um Taten, die hilfreich waren und belobigt oder belohnt werden sollen, heißt es das Verdienst: Mit der Unterstützung des Kindergartens hat er sich ganz besondere Verdienste erworben. Die Rettung war ganz allein ihr Verdienst.
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Viel Spaß – und eine verdienstvolle Zeit!
PS: Ein Guttenberg: Der Satz mit der Strafe stammt aus dem Bühnenstück „Das Haus in Montevideo“ von Curt Goetz. Goetz selbst schrieb ein Drehbuch dazu, inszenierte den Film 1951 und übernahm die Hauptrolle des spießigen Professors Traugott Hermann Nägele.